For english language scroll down!
...habe ich erstmals mit Bewegung in der Fotografie experimentiert. Mich faszinierte die Vorstellung, dass die Besucher nicht nur Betrachter sind, sondern selbst Teil des Kunstwerks werden können. Durch lange Belichtungszeiten und gezielte Bewegungen der Kamera verschmolzen Menschen mit Gemälden, Skulpturen und Räumen. Die Grenzen zwischen Kunstwerk und Publikum begannen sich aufzulösen.
Aus diesem spielerischen Experiment wuchs über die Jahre ein eigener Stil, den ich Dynamic Blur nenne – auf Deutsch dynamische Unschärfe. Der Name beschreibt nicht nur die Technik, sondern vor allem die Idee: Es geht nicht um einen neuen Fotoeffekt. Es geht darum, die Fotografie aus ihrer starren Form zu befreien und sie in einen Dialog mit der Malerei zu bringen. Linien, Farben und Flächen geraten in Bewegung, Sichtbares wird flüchtig, Momente verwandeln sich in Atmosphären.
Die Technik ist anspruchsvoll und verlangt viel Gespür. Es genügt nicht, einfach lange Belichtungszeiten zu wählen. Jede Aufnahme erfordert ein präzises Abstimmen der Kamerabewegung mit dem Motiv, oft in Situationen, die Spontanität und Unauffälligkeit verlangen. Wenn es gelingt, entstehen Bilder, die Emotionen nicht nur dokumentieren, sondern selbst erzeugen – Bilder, die mehr andeuten als zeigen, die zwischen Traum und Wirklichkeit schweben.
So entstand die Serie Dynamic Blur, die ich in drei Kapitel gegliedert habe:
Museum: Hier begann alles – Besucher verschmelzen mit Kunstwerken und Räumen, als würden sie selbst Teil der Ausstellung
werden.
Link zur Serie
Urbanes: Das Leben auf den Straßen, Passanten, Tiere und Architektur verwandeln sich in Rhythmen aus Bewegung, Tempo und
Licht.
Link zur Serie
Landschaft & Architektur: Natur und Bauwerke verlieren ihre feste Form und verwandeln sich in vibrierende Strukturen, in denen
Starres und Lebendiges miteinander zu fließen beginnen.
Link zur Serie
Dynamic Blur ist für
mich ein Weg, Fotografie neu zu denken – nicht als reines Festhalten der Realität, sondern als Einladung, sie in Bewegung, in Emotion und in Transformation zu erleben.
..., I first experimented with movement in photography. I was fascinated by the idea that visitors are not just observers but could themselves become part of the artwork. Through long exposures and deliberate camera motion, people merged with paintings, sculptures, and spaces. The boundaries between artwork and audience began to dissolve.
From this playful experiment grew a style I call Dynamic Blur. The name describes not only the technique but, more importantly, the concept: it is not about inventing a new photo effect. It is about freeing photography from its rigid form and bringing it into dialogue with painting. Lines, colors, and surfaces set into motion, the visible becomes fleeting, and moments turn into atmospheres.
The technique is demanding and requires sensitivity. It is not enough to simply choose long exposures. Each image depends on carefully synchronizing the movement of the camera with the subject, often in situations that call for spontaneity and discretion. When it succeeds, the images do not merely document emotions – they generate them. They suggest more than they show, hovering between dream and reality.
Thus emerged the series Dynamic Blur, structured into three chapters:
Museum: Where it all began – visitors merge with artworks and spaces, as if becoming part of the exhibition themselves.
View the series
Urban: Street life, passersby, animals, and architecture transform into rhythms of motion, speed, and light.
View the series
Landscape & Architecture: Nature and structures lose their rigid form, turning into vibrating patterns where the solid and the
living flow together.
View the series
Dynamic Blur is, for me, a way of rethinking photography – not as a mere record of reality, but as an invitation to experience it in movement, in emotion, and in transformation.